Der Spuk im Valsinestra

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Der "SonntagsBlick ging" auf Geisterjagd und wurde fündig. In diesem Hotel spukt’s!

Text: 2010 | Romina Lenzlinger

Im Engadiner Kurhotel Val Sinestra soll ein Geist umgehen, behaupten Angestellte und Hotelgäste.
SonntagsBlick machte den Test – und traf gleich zwei.


Dass Geister und Gespenster erst nach Mitternacht erscheinen, sei ein Märchen, sagt Andreas Meile (43). Es müsse nur ruhig genug sein, damit man sie auch höre. Still ist es an diesem frühen Dienstagnachmittag im Hotel Val Sinestra im Unterengadin. Unheimlich still sogar. Und gruslig kalt.

„Das Medium“ lehnt an einer Wand auf der ehemaligen Bäderetage und starrt ins Leere. «Ich kann ihn deutlich erkennen», sagt Meile plötzlich. «Ein hagerer Typ, gut gekleidet, zirka 1,70 Meter.» Er sei Belgier, aus einer Gegend unweit der holländischen Grenze. Seinen Namen wolle er nicht verraten.

Hoteldirektorin Wanda Hopman (47) starrt auf die weisse Wand. Weder sie noch die Reporterin nehmen eine Regung wahr, erst recht keinen gut aussehenden Mann. Meile erzählt nun, er habe den Geist schon gesehen, als er im Hotel-Shuttle vorfuhr. Da sei der Belgier am Fenster gestanden und habe von Problemen mit der Heizung im Kurhaus gesprochen. Tatsächlich habe es mehrere Tage lang kein warmes Wasser im Haus gegeben, bestätigt Hotelière Hopman.

Also spukt es hier tatsächlich? «Der Geist wohnt seit vielen Jahren da und lässt sich auch nicht vertreiben», sagt Meile. Denn er wolle sich um das Wohl der Angestellten kümmern, die hier einst von einem Hotelbesitzer schlecht behandelt worden seien. Mit der heutigen Führung jedoch sei der Geist sehr zufrieden.

Die Direktorin ist erleichtert: «Da bin ich aber froh – ich will ihn nämlich nicht vertreiben.» Zu sehr habe sie sich schon an den Unbekannten gewöhnt. Ihre Angestellten und Gäste wüssten ebenfalls mit dem Spuk umzugehen: Sie berichteten von klirrenden Gläsern, lautem Geschepper und rasselnden Schlüsseln.

«Unsere Gäste wissen, dass sich hier plötzlich ein Fenster öffnen kann», sagt Hopman. Gesehen hat den ungewöhnlichen Mitbewohner bislang aber niemand. Besucher berichten lediglich von einem unangenehmen Gefühl, das sie in gewissen Räumen beschleiche. «Es ist, als würde jemand hinter dir stehen», erklärt Hopman, die das Kurhaus seit 1978 mit ihrem holländischen Geschäftspartner führt. 90 Prozent der Gäste seien Holländer, da passe ein belgischer Geist perfekt dazu, scherzt sie.

Plötzlich reckt Meile den Zeigefinger und bittet um Ruhe: «Achtung, Giancarlos Grossvater mischt sich in die Unterhaltung ein. Ein kleiner, gut aussehender Mann.»

Dem verdutzten SonntagsBlick-Fotografen Giancarlo Cattaneo fällt die Kamera fast aus der Hand. Er starrt an die Wand, sieht aber nichts. «Der Grossvater lässt ausrichten, dass der Familienzwist für ihn abgeschlossen sei. Es komme alles gut», so Meile zum Fotografen.

Er solle die hässliche Fehde nun endlich vergessen. Der 60-jährige Engadiner steht regungslos da: «Unglaublich! Wir hatten bis vor kurzem tatsächlich einen grossen Familienstreit und die Sache belastet mich bis heute.»

Für die SonntagsBlick-Reporterin gibt es leider keine Geisterbotschaft. «Manchmal wollen die einfach nicht, vermutlich haben sie heute eine andere Aufgabe», meint Meile und starrt wieder auf die weisse Wand.

Ich bin nicht der Weihrauchtyp

Bieler Tagblatt

„Ich bin nicht der Weihrauchtyp“

Nidau – Andreas Meile arbeitet seit über 25 Jahren als Medium. Er überbringt den Klienten Botschaften von Verstorbenen. Seine Tätigkeit bezeichnet er als Handwerk – den Weltuntergang als „esoterischen Gugus“.

Interview: Simone Tanner, 2012

Andreas Meile im Interview mit dem Bieler Tagblatt

Wann haben Sie zum ersten Mal einen Toten gesehen?

Das war im Alter von 18. Mein Grossvater stand an seiner Beerdigung neben dem Grab, hat mir zugewinkt und ist gegangen.

Wie war das?

Speziell. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Ihre besondere Gabe setzen Sie seit über 15 Jahren in Ihrer Praxis als Medium ein.

Ich habe keine spezielle Gabe, ich bin ein ganz normaler, bodenständiger Mensch. ... Das ist mein Handwerk.

Handwerk? Dann kann jeder ein Medium werden?

Ja. Man kann es mit dem Autofahren vergleichen. ... Meine Rolle dabei ist die des Übersetzers.

Welche Leute kommen zu Ihnen?

Von Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben, bis hin zu solchen, die einfach neugierig sind.

Wie läuft eine solche Sitzung ab?

Die Gespräche mit meinen Klienten sind ganz normale Gespräche ... Aber umsetzen muss jeder selbst.

Sie sprechen von Überprüfbarkeit. Beweisen kann man das aber nicht?

Doch. Ich kenne nur Name und Telefonnummer. ... oder persönliche Details.

Und die Verstorbenen stehen dann in der Praxis oder sitzen auf dem Sofa?

Ja, es ist wie jetzt mit uns beiden. Wir diskutieren einfach.

Und wenn sie Russisch sprechen?

(lacht) Die Sprache ist ein Hindernis des Diesseits. ... meistens mit Akzent.

Nimmt manchmal auch der Klient den Geist wahr?

Ja. Man spürt eine Energie ... oder Weihnachtsguetzli der Grossmutter.

Gibt es auch Botschaften, die Sie zensurieren?

Das darf ich nicht. Ich bin kein Richter. ... Das wäre respektlos gegenüber der geistigen Welt.

Glauben Sie an Gott?

Ja. Ich bin reformiert, aber der wohl schlechteste Kirchgänger. ... Aber ich glaube an Gott – oder an eine höhere Macht.

Können Sie auch mit Jesus Kontakt aufnehmen?

Nein. Ich bin zufrieden mit den überprüfbaren Kontakten. ... (lacht)

Können Sie also nur mit Toten sprechen, die noch einen Bezug zur Jetztzeit haben?

Nein, so kann man das nicht sagen. ... Das bleibt ein Mysterium.

Aber Sie könnten es doch herausfinden?

Dann wäre ich froh, wenn nicht ich dieser Jemand wäre. ... *„Meile spricht mit Jesus.“*

Sie müssten es ja nur mir sagen …

(Meile lacht laut) Wenn sich Jesus meldet, ... Die geistige Welt funktioniert nicht wie die Auskunft 1818.

Sehen Sie jetzt einen Geist bei mir?

Nein. Ich bin gerade nicht in der Rolle als Medium. ... sondern als Journalistin.

Können Sie sich also als Medium ein- und ausschalten?

Ja. Das ist mein Beruf. ... Genau wie Sie als Journalistin.

Haben Sie Angst vor dem Tod?

Nein. Nur Respekt vor dem Sterbeprozess. ... Aber vor dem Tod selbst habe ich keine Angst.

Hat Ihnen je ein Verstorbener vom Sterben erzählt?

Nicht konkret. Aber man reflektiert das Leben auch in der geistigen Welt. ... Frieden zu finden.

Im Jenseits gibt es also auch Sorgen?

Das Jenseits ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. ... Man hat Aufgaben. Keine wie hier auf der Erde, aber man begleitet z. B. Neuankömmlinge.

Heute ist der 20. Dezember 2012. Geht morgen die Welt unter?

Nein. Das können Sie gross schreiben: NEIN!

Warum nicht?

(Schaut auf zwei Kalender) Wenn ein Kalender endet, beginnt ein neuer. ... Das ist esoterischer Gugus.

Sie sind also kein Esoteriker?

Manche sagen das wohl, ich nicht. ... Das passt nicht zu mir.

Gibt es immer mehr Medien?

Nicht unbedingt, aber man redet heute offener darüber.

Es gibt aber auch schwarze Schafe.

Deshalb sollte man als Klient immer kritisch bleiben.

Was sagen Sie jemandem, der Sie für einen Scharlatan hält?

Ich muss niemanden überzeugen. Für mich ist es klar, dass es die geistige Welt gibt. (schmunzelt) Und irgendwann werden wir alle wissen, wer recht hatte.


Link: www.bielertagblatt.ch

  • Andreas Meile: Geboren 1967 in Biel, wohnhaft in Täuffelen
  • Ausbildung: Diplomierter Sozialpädagoge HFS (Brugg), zertifiziert in systemischer Familientherapie und Notfallpsychologie (Care Team Kanton Bern)
  • Tätigkeit: Leitet seit über 15 Jahren Kurse, Zirkel und bietet mediale Beratungen im Psi Zentrum Seeland an

Der Spiesserhof

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Glauben Sie an Geister?
Vielleicht halten Sie Ihre Antwort lieber noch zurück, bis Sie diese Geschichte gelesen haben.

Andreas Meile – Coopzeitung

Bild: Keystone, Ti-Press, Kostas Maros, ZVG
Text: Andreas Eugster


Kann er es wirklich sehen – das Gespenst vom Spiesshof zu Basel?

„Hier ist nichts“, sagt Andreas Meile. Er steht mitten im grossen Sitzungszimmer des Spiesshofs in der Altstadt von Basel – im 1724 fertiggestellten Barockflügel. Es ist der neuere Komplex des Gebäudes. Dahinter, leicht versetzt, steht der Renaissancebau, der eigentliche Haupttrakt aus dem 16. Jahrhundert.

Nach diversen Besitzerwechseln in früher Neuzeit erwarb die SBB 1902 die Liegenschaft, in deren Eigentum sie bis 2008 blieb. Heute beheimatet der Spiesshof Anwaltskanzleien, eine Treuhandgesellschaft und angeblich – seit über 450 Jahren – einen Geist.

Meile, ein studierter Sozialpädagoge, der seit über 20 Jahren als Medium arbeitet, schaut sich nochmals um. Plötzlich deutet er mit dem Zeigefinger aus dem Fenster Richtung Renaissancebau. «Aber dort, dort unten ist er.» Wer «er»? «Der Geist!»

Grosse Augen, auch bei Jürg Eichenberger, dem aktuellen Besitzer der Liegenschaft. Entgeisterte oder vielmehr begeisterte Blicke bei Fotograf und Reporter, denn wirklich gesehen hat die Spukgestalt bis dato eigentlich niemand. Zumindest gibt es keine eindeutigen Beweise für deren Existenz.

Erst geehrt, dann geschändet

Die Legende jedoch, die ist unheimlich. Im April 1544 gewährte der Basler Rat dem holländischen Glaubensflüchtling Johann von Brügge samt seinem Gefolge Asyl. Über ein Jahrzehnt lang schätzten die Basler den freundlichen, stillen Herrn, der auch das Binninger Schloss erworben hatte.

Nach seinem Tod am 26. August 1556 wurde Johann von Brügge in der Leonhardskirche beerdigt. Drei Jahre später kam durch einen Diener heraus: Der Edelmann war in Wahrheit David Joris – das Haupt einer verbotenen Wiedertäufer-Sekte, in Holland verfolgt.

Basel fiel aus allen Wolken. Der grösste Sensationsprozess der Stadt begann. Der einbalsamierte Tote wurde aus dem Grab geholt, geköpft und mitsamt seinen Schriften und Bildnissen öffentlich verbrannt. Seither soll er – mit zwei schwarzen Doggen und dem Kopf unter dem Arm – durch den Spiesshof wandeln.

Skurriler Dialog mit dem Geist

Die Suche nach dem kopflosen Geist führt zum Renaissancebau. Vor dem Treppenabgang zum Keller bleibt Meile stehen – und zuckt zurück, als hätte ihn eine unsichtbare Hand geohrfeigt. «Puuhhh… Entschuldigung, aber ich brauche eine Minute.»

War das der Joris? «Nein, aber die Energie hier ist enorm.» Dämmerung setzt ein. Die vierköpfige Gruppe wirkt nicht mehr so gelassen. Der Keller riecht modrig, der Abstieg wird unheimlich.

Unten angekommen, fragt Eichenberger: «Und? Ist er hier?» – «Er steht seitlich von Ihnen, mit dem Kopf auf den Schultern», sagt Meile. «Neben Ihrem verstorbenen Vater – er lässt ausrichten, dass es ihm gut geht.»

Weder Fotograf noch Reporter sehen etwas – aber Meile beginnt plötzlich auf Holländisch zu sprechen. Logisch, David Joris war Holländer. «Er sagt, er sei ein guter Geist. Er habe Fehler gemacht, sei dafür bestraft worden, aber vertreiben lasse er sich nicht – schon gar nicht mit Weihrauch.»

Eichenberger bestätigt: «Die SBB liessen das Gebäude regelmässig ausräuchern.» Plötzlich wird es kühler. Meile hebt den Finger: «Haben Sie das gespürt? Jetzt ist er weg.»

Drei Männer bleiben zurück – unschlüssig, ob sie glauben sollen oder nicht.

Unheimliche Orte gibt es überall

Meile kümmert das nicht. «Ich gebe einfach weiter, was ich sehe und höre.» Und es gibt noch viel zu erzählen. Auch im Engadiner Kurhotel Val Sinestra war er schon. Gäste berichten von klirrendem Glas, rasselnden Schlüsseln, sich öffnenden Fenstern.

«Ich bin dort Hausmedium», sagt Meile. Der Hotelgeist sei ein lieber – ein Belgier, der sich um die Angestellten kümmern wolle, die früher schlecht behandelt wurden. Seinen Namen verrate er nicht.

Auch in Piotta bei Airolo steht ein mystischer Ort: das alte Gotthard-Sanatorium. Früher heilte man dort Soldaten und Tuberkulosepatienten – heute soll es dort spuken.

Ob das alles wahr ist? Niemand weiss es sicher. Denn der Mensch glaubt meist nur, was er selbst gesehen hat. Aber vielleicht – ja vielleicht – reicht auch ein Gefühl, um zu wissen: Da war doch etwas ...

Das Geisterhaus

Im Engadiner Kurhotel Val Sinestra trägt sich Seltsames zu

Text: Michael Furger (NZZ), 18.7.2013


Ein längst verstorbener Gast soll durch die Gänge spuken. Jemand hat ihn sogar gesehen. Eine wahre Geschichte.


Dunkel steht der Wald im Val Sinestra. Die Sonne zeigt sich hier nur um die Mittagszeit. Danach legt sich Schatten über die steilen Hänge. Sanft geschwungene Alpweiden findet man keine hier. Im Val Sinestra stehen Tannen und Lärchen neben schroffen Felswänden. Dazwischen donnert der Bergbach Brancla ins Tal.

Weit hinten ragt ein Haus über die Wipfel. Ein Kurhotel, ein gewaltiger Kasten aus vergangener Zeit, 11 Stockwerke hoch, 100 Jahre alt. Wie ein Schloss mit Türmen und Erkern thront es über dem Talgrund, festgemauert auf einem 15 Meter hohen Felsvorsprung. Bereits der Weg dorthin ist keine Sonntagsfahrt. Von Sent im Unterengadin, einem ohnehin schon abgelegenen Ort, führt ein Schottersträsschen kilometerweit über dem Abgrund ins Tal hinein.

Diesen Weg fuhr eines Abends im April 1978 Peter Kruit, ein Bauingenieur aus den Niederlanden. Er hatte das Kurhotel günstig erworben und plante, ein Gästehaus für niederländische Touristen einzurichten. An jenem Abend wollte er Möbel ins leerstehende Gebäude bringen. Kruit kam allein. Als er die Blechtür an der Nordseite öffnete, war ihm, als erwache etwas im Haus. Ein lautes Grollen erschütterte das Gebäude. Kruit flüchtete panisch und kehrte erst bei Tageslicht zurück.

Ein Farn bewegt sich

Peter Kruit ist geblieben. Heute führt er das Hotel gemeinsam mit Wanda Hopman. Es ist ein günstiges Gästehaus mit 150 Gästen – meist Niederländer. Sie geniessen ihren Aufenthalt, ahnungslos, was sich auf der alten Bäder-Etage im Untergeschoss abspielen soll.

Ein Lift führt hinunter. Kaltes Neonlicht, kahle Gänge, alte Fotos an den Wänden, zersplittertes Glas. Niemand ist zu sehen – doch Hoteldirektorin Hopman sagt ernst: «Er ist hier.» Der Geist vom Val Sinestra – ein toter Gast aus dem Jenseits. Angeblich derselbe, der Peter Kruit vor über 30 Jahren erschreckt hat.

Immer wieder macht er sich bemerkbar: Fenster öffnen sich wie von Geisterhand, Musik wird lauter, Licht geht an, obwohl Räume leer sind. Im Wohnzimmer bewegt sich ein Farnzweig – ohne Wind. Für Hopman gibt es keinen Zweifel.

Dass der Geist sich auf der Bäder-Etage aufhält, wissen sie erst seit kurzem – dank Andreas Meile. Der Sozialpädagoge aus Gerolfingen arbeitet nebenberuflich als Medium. Er sagt, er sehe Verstorbene – manchmal klar, manchmal als Silhouette.

Auf der Bäder-Etage traf Meile den Geist vor dem Baderaum Nr. 5. Ein eleganter Mann im Anzug und Hut, stilvoll wie in den 1920er Jahren. Laut Meile ein Belgier, der einst in der Stoffbranche arbeitete und im Ersten Weltkrieg Tuberkulose bekam – und sie im Val Sinestra kurierte.

Das Hotel war bekannt für seine «auas fortas» – arsenhaltiges Quellwasser, das bei allerlei Beschwerden helfen sollte. Der Ort zog Kurgäste aus ganz Europa an.

Ein Löffel fliegt durch die Luft

Weil sich der Geist wohl fühlte, sei er nach dem Tod zurückgekehrt, sagt Meile. Besonders stark sei seine Präsenz vor Baderaum Nr. 5 – wo sich auch eigenartige Dinge ereignen.

Hopman berichtet von einer plötzlichen Wärme, die ihr an den Beinen hochstieg. Andere Angestellte sprechen von einem flauen Gefühl vor dem Raum. Ein Hotelgast schrie panisch. Auch ein anderes Medium – Bea Rubli – spürte dort einen belgischen Soldaten namens Guillaume oder Gilbert. Der Geist sei gutartig und gesellig.

Meile sagt sogar, der Geist habe ihn zu Hause besucht. «Hier ist er gestanden», sagt er und zeigt in eine Ecke seines Balkons.

Vor drei Wochen reiste eine zehnköpfige Geisterjägergruppe aus Annemasse an. Sie untersuchten das Hotel mit technischen Geräten. Die Daten sind noch nicht ausgewertet, doch bereits in der Nacht kam es zu einem Vorfall: Ein Löffel sprang über den Boden – obwohl niemand im Raum war. Ein Stuhl war verrückt. Ob da jemand gesessen hatte?

Eintrag im Gästebuch? Fehlanzeige. Keines gefunden. Der Geist vom Val Sinestra scheint seine Geheimnisse für sich zu behalten.

Fenster zum Jenseits

Die Schweiz ist eine Fundgrube für Spuk- und Geistergeschichten. Der Dokumentarfilm „Fenster zum Jenseits“ geht diesen nach – mit Journalisten und Zeugen vor Ort.

Der Film zeigt unter anderem Andreas Meile und Sam Hess – zwei Menschen, die mit der geistigen Welt in Kontakt treten. Sie erzählen, wie sie mit dieser besonderen Gabe leben und wie ihr Umfeld darauf reagiert.

„Fenster zum Jenseits“ nimmt keine Stellung zur Wissenschaftlichkeit. Es beleuchtet vielmehr die Spiritualität der Menschen und deren Erlebnisse – offen, beobachtend und kritisch.